Sein Talent in Organisation und Verwaltung führt den Sauerländer beruflich über alle Ebenen des Kolpingwerkes, daneben ist die Soziale Selbstverwaltung Kern seines ehrenamtlichen Engagements.
Bernhard Hennecke kommt im Dezember 1950 im sauerländischen Attendorn zur Welt und wächst mit seiner Familie in einem Stadtteil von Olpe auf. Schon während der Volksschule ist er in der Jugendarbeit aktiv, wo er auch seine spätere Frau kennenlernt. Nachdem Hennecke seine Lehre als Einzelhandelskaufmann unfallbedingt abbrechen muss, sattelt er zum Lageristen um und beendet diese Ausbildung 1969 mit der Kaufmannsgehilfenprüfung. Nach drei Berufsjahren und einem Intermezzo als Berufskraftfahrer zieht es den Perfektionisten in die Fortbildung. Am katholischen Sozialen Institut in Bad Honnef absolviert er eine Ausbildung zum Organisationssekretär und Sozialreferenten.
1975 wird Bernhard Hennecke Mitglied der Kolpingsfamilie Olpe, zeitgleich zu seinem beruflichen Einstieg beim Verband, als er als Bildungsreferent beim Bildungswerk des Diözesanverbandes Köln beginnt. Spätestens ab hier gehören Beruf und Berufung zusammen. 1979 geht Hennecke als Referent für den Sachbereich Arbeit und Beruf zum damaligen Zentralverband des Kolpingwerkes. Die Bereiche Bildung und Arbeit bestimmen seinen weiteren Weg sowohl beruflich als auch im Ehrenamt. Seit 1980 arbeitet Bernhard Hennecke im Vorstand der katholischen Bundesarbeitsgemeinschaft für berufliche Bildung, ist später deren Geschäftsführer und ab 1990 Vorsitzender. Schon ab 1974 amtiert Hennecke als ehrenamtlicher Richter; zunächst am Kölner Arbeitsgericht, später am Landes- und am Bundesarbeitsgericht. Im Ehrenamt widmet er sich zudem intensiv der Selbstverwaltung: die Arbeitsgemeinschaft christlicher Arbeitnehmer (ACA) kennt ihn als Vorstandsmitglied, stv. Bundesvorsitzender und Bundesgeschäftsführer; er arbeitet als Mitglied der Vertreterversammlung der AOK Köln, als Versichertenältester bei der BfA oder als Vorstandsmitglied der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege. Er wirkt im Vorstand des Arbeitsweltbezogene Jugendsozialarbeit des Kolpingwerkes e.V., zeitweise auch geschäftsführend. Über 30 Jahre gehört Hennecke für die CDU dem Rat seiner Heimatstadt Wenden an und leitet dort den Sozial- und Jugendausschuss. Sein vielfältiges Engagement wird 1994 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
1989 wird Bernhard Hennecke stellvertretender Geschäftsführer des Kolpingwerkes. In dieser Funktion obliegt ihm der Löwenanteil bei der Organisation der großen Rom-Wallfahrt zur Seligsprechung Kolpings 1991; eine Aufgabe, die in der italienischen Hauptstadt durchaus ihre Tücken hat, wie er später augenzwinkernd berichtet. Nachdem er 1995 zum Bundesgeschäftsführer des Kolpingwerkes Deutschland gewählt wird und ehrenamtlich auch die Geschäftsführung von Kolping International übernimmt, gehört Bernhard Hennecke für knapp zwei Jahrzehnte zu den prägenden Persönlichkeiten der nationalen und internationalen Verbandsarbeit und vertritt Kolping über mehrere Jahre auch im Zentralkomitee der Deutschen Katholiken.
Mit seiner Wahl zum Bundessekretär des Kolpingwerkes Deutschland 2007 scheidet Hennecke als Geschäftsführer des internationalen Werkens aus; sein Wirken dort wird mit der Verleihung des Ehrenzeichens des IKW honoriert. Eine heimtückische Krankheit beendet seine Tätigkeit als Chef des Bundessekretariates schon bald. Die Verleihung des päpstlichen Silvesterordens erlebt der 57-Jährige nicht mehr. Bernhard Hennecke verstirbt im April 2008.